12.29.2008

theaterformen verbindet artfremde Themengebiete und setzt sie in neue Kontexte. Das Label wurde 2005/06 von Marina Sahnwaldt gegründet. Die Regisseurin integriert ihre künstlerische Arbeit in politische, pädagogische, soziale und sportliche Strukturen und Institutionen. So schafft sie Kooperationen, die ein Spannungsfeld erzeugen und öffnet damit einen Raum für neue Perspektiven und künstlerische Auseinandersetzungen. Grenzüberschreitungen dieser Art finden in Zusammenarbeit mit wechselnden Künstlern, Kulturschaffenden und Experten verschiedener Themengebiete statt. Ziel ist es Gewohnheiten zu verwirren, starre Denkmuster aufzubrechen und Kommunikationsformen herauszufordern und zu fördern.

Einblick in das Projekt KLANGSPORT bekommen Sie unter folgenden Adresse:

"Der erste Schritt" unter:

3.19.2008

Klangsport





Eine Revue
für sportliche Musiker,
musikalische Sportler
und eine Sporthalle









Der Musiker John Cage stellte einst die Frage:
"Was ist musikalischer ein Lastwagen der an einer Fabrik oder an einer Musikschule vorbei fährt?"

Im Klangsport sind Künstler verschiedener Sparten aufgerufen aus der Geräuschkulisse, die sich beim Hallensport natürlicherweise und unwillkürlich ergibt, musikalisch zu experimentieren.


Wie soll das gehen? - Eine kleine Rezeptur:
Man nehme das Trippeln von Gymnastikschühchen, dazu das Prellen von Basketbällen und das Quitschen von Turnschuhen auf dem Hallenboden, durchbreche es von den treibenden Motivationsrufen der Mannschaftskapitäne, gebe eine Priese klackernde Tischtennisbälle und schlagende Hockeyschläger dazu und unterstreiche dieses durch das Schieben von Sportmatten und das schrille Pfeifen eines Schiedsrichters. Die Zutaten rhythmisch arrangiert von musikalisch geschulten Ohren ergibt Klangsport.

3.06.2008

Der erste Schritt - Jugendliche zwischen Schule und Beruf




Anna ist 18 Jahre alt und hat den ersten Schritt in die Berufswelt gerade vor sich. Die Vielzahl der Möglichkeiten ist erschlagend. Über 350 Ausbildungsberufe stehen zur Auswahl. Wer soll sich da zurechtfinde? Die Erwachsenen stehen eifrig mit Ratschlägen zur Seite und wollen nur das Beste für's Kind. Und als Anna sich endlich entschieden hat, geht der Stress erst richtig los. Bewerbungen schreiben: zehn, zwanzig oder gar 100? Wie viele müssen es sein, bis ihr eine Tür geöffnet wird?

Der Berufseinstieg ist ein Hürdenlauf, der viele Jugendliche ratlos zurücklässt.

"Der erste Schritt - Jugendliche zwischen Schule und Beruf" ist ein Film, der die Probleme von jungen Erwachsenen beim Berufseinstieg benennt, Wünsche und Ziele formuliert und Lösungsansätze diskutiert. Fünf Jugendliche berichten über ihre Erfahrungen und Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Demgegenüber stehen die Worte von Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft . Der Film versteht es die Sprechenden nicht vorzuführen, sondern im Gegenteil, ihnen Raum zu geben und sie zueinander auf Augenhöhe zu bringen. Der Politiker spricht so nicht über den Jugendlichen, sondern mit ihm. Mit vielen Identifikationsangeboten lädt dieser Film Jugendliche, Pädagog/innen und andere Verantwortliche sowie Interessierte ein, den Dialog, der hier begonnen wird, weiter zu führen.

Das Label theaterformen, gegründet und geleitet von der Regisseurin Marina Sahnwaldt, produzierte diesen Film im Sommer 2007 mit sieben Berufseinsteigern, die im Rahmen  ihrer schulischen Ausbildung zu Gestaltungstechnischen Assistent/innen am Adolph-Kolping-Berufskolleg Münster, in diesem Filmprojekt ihr Praktikum leisteten und damit entgegen einem herkömmlichen Berufseinstieg einen neuen Weg erproben.

3.05.2008

KNK - Kompetenznachweis Kultur


Jugendliche leben heute in einer Gesellschaft, die an sie hohe Anforderungen stellt. Sie müssen ihr Leben selbst in die Hand nehmen und es angesichts sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Veränderungen immer wieder neu eigenverantwortlich gestalten: Sei es bei der Bewältigung von alltäglichen Situationen in der Familie, in der Freizeit, in der Schule oder bei der Planung einer beruflichen Perspektive.
Um ihr Leben verantwortungsvoll zu meistern, brauchen Jugendlichen neben einer Schul- und Berufsbildung Fähigkeiten, die weniger mit Wissen als vielmehr mit Lebenskunst zu tun haben. Sie brauchen Gewissheit über die eigenen Stärken, Mut, die Dinge kritisch zu betrachten, Vertrauen in die eigene Kraft und die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Solche Schlüsselkompetenzen sind wichtig für den beruflichen Erfolg, für die Entfaltung der Persönlichkeit und die Mitgestaltung der Gesellschaft. Sie werden nicht nur in der Schule oder in der Ausbildung erworben. Man erwirbt sie auch im zusammenleben mit der Familie, in der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen, im Alltag und in Einrichtungen und Projekten der kulturellen Bildungsarbeit.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung unterschiedlicher Lernformen und Lernsituationen für die Kompetenzentwicklung von Jugendlichen gilt es, nicht nur deren vermehrten Einsatz zu fordern, sondern auch Rahmenbedingungen für eine wirksame und professionelle Umsetzung zu stärken und zu schaffen. Dazu gehört auch, ihre Wirksamkeit transparent zu machen und die Lernerfolge Jugendlicher in diesem Bereich offiziell anzuerkennen.
Die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen ist ein zentrales Ziel der kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Kreativität, soziales Interesse, Verantwortungs-bereitschaft und Selbstbewusstsein werden im Umgang mit den Künsten oder den Arbeitsformen der kulturellen Bildung gefördert. So unterstützt z.B. Theater, Musik und Medien Kinder und Jugendliche, sich in der Welt zurecht zu finden.

Seit 2007 bin ich Fachkraft des KNK. Jugendliche, die in meinen Projekten mitarbeiten, haben Gelegenheit den KNK zu erhalten.

1.05.2008

Das letzte Glashaus










(2004, ein Projekt in Zusammenarbeit mit Treacle Theatre, dem Pumpenhaus, Cactus Junges Theater und dem Jib)

Meine erste Zusammenarbeit mit Kaspar Wimberley war eine sinnliche Entdeckungsreise durch ein zerfallenes Glashaus, das wir nach seinen 40 erlebnisreichen Jahren mit unserem Theaterprojekt ein letztes mal zum Leben erweckt haben. Mit 19 Jugendlichen und einem Hahn haben wir in der fantastischen Atmosphäre des Gewächshauses alltäglich absurden Figuren, Geschichten um zarte Träume, paradiesische Sehnsüchte und morbide Pflanzen erzählen lassen.

Regie: Kaspar Wimberley und Marina Sahnwaldt
Bühne und Kostüme: Kaspar Wimberley
Es spielte: 19 junge Theaterbegeisterte

1.04.2008

Jugend SCHILLER´t


Ein Beitrag zum Schillerjahr
(2004, Koproduktion mit den Städtischen Bühnen Münster und dem Schillergymnasium)

“In diesem Beitrag zum Schillerjahr revolutionieren 14 Schüler/innen ihren Deutschunterricht. Sie stürmen das Lehrerpult und beschimpfen, wie es auch Spiegelberg und Karl Moor aus den Räubern taten, die Pädagogik ihrer Zeit und machen sich selbst auf die Suche nach der Persönlichkeit und dem Autor Friedrich Schiller. Sie erleben den Zwang in der Militärakademie und damit den unbedingten Willen zur Freiheit. Sie entdecken einen geheimnisvollen Raum mit historischen Kostümen und Requisiten und richten eine „Schiller-Insel“ ein. Dort finden sie Schillers Dramen, Gedichte und Balladen und schlüpfen in seine Figuren. Ein Aufruf in Münster ließ zwei gebürtige Schwaben zusammenkommen. Sie lasen den Schüler/innen vor laufender Kamera eine Szene aus “Kabale und Liebe“ in ihrem und Schillers eigenwilligem Dialekt vor.“
Aus dem Programm

Konzept und Regie: Marina Sahnwaldt
Bühne und Kostüme: das Ensemble
Dramaturgie: Christina Lahmann
Musikalische Unterstützung: Kai Niggemann
Es spielten: 14 Schillernasen des Schillergymnasium Münster

1.03.2008

KlangLimonade


Eine szenisch-, musikalische Erinnerung an Erik Satie

(2003/04, Städtische Bühnen Münster)








In meiner ersten Inszenierung an einem klassischen Stadttheater suchte ich, ganz nach meiner Gewohnheit, wenig klassische Formen. Meine Vorliebe für Erik Satie, ließ mich einen Abend mit zwei Schauspielern und einem Pianisten die bekannten musikalischen Werke mit seinen weniger bekannten Texten und Zeichnungen zu einem Gesamtbild dieses Künstlers arrangieren.

Regie: Marina Sahnwaldt
Bühne und Kostüme: Victoria Seute
Es spielten: Philip Grüneberg und Christoph Römer
Klavier: Liviu Petcu